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B-Uhren / Fliegeruhren
©
Hansjörg Vollmer / ARISTO-Watch  5/2000


Die B-Uhr aus Pforzheim, Glashütte und der Schweiz

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Anmerkung:
Ein Beitrag für die UhrenH@nse von Hansjörg Vollmer. Hansjörg stellt mit seiner Firma ARISTO-Watch [2] limitierte Editionen von neuen  B-Uhren her. Von diesem Artikel können alle B-Uhren Fans profitieren und erfahren sicher noch mehr über die heiß verehrten Fliegeruhren der deutschen Luftwaffe. Die Bilder wurden teilweise von der UhrenH@nse beigefügt. Fragen und Informationen an den Autor.

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Bilder können teilweise zum Vergrößern angeklickt werden

Frühe IWC-B-Uhr um 1940/41- Zifferblattvariante A - Bild zum Vergrößern bitte anklicken Frühe IWC-B-Uhr um 1940/41- Das Werk - Bild zum Vergrößern bitte anklicken
IWC-Uhr
Graulackiertes Metallgehäuse, schwarzes Zifferblatt mit arabischen Radium-Zahlen und -Minuterie. Vergoldetes 18''' Werk mit Ankergang, Caliber52, 7 Steinen, Kompensationsunruh mit Breguet-Spirale, Micrometer-Feinregulierung, indirekte Sekunde. Die IWC-Fliegeruhr hat ein zusätzliches Weicheisen-Innengehäuse zum Schutz gegen Magnetfeld-Einstreuung, die durch Instrumente im  Flugzeug-Cockpit verursacht werden können.

Einleitung

B-Uhr steht für Beobachtungsuhr. Diese Uhren wurden von der deutschen Luftwaffe während des Zweiten Weltkriegs eingesetzt.

Mit Beschluss des Wehrwirtschaftsamtes wurden 1940 die verschiedensten Hersteller zur Produktion verpflichtet. Die Anforderungen vom Reichs-Luftfahrt-Ministerium (RLM) waren hoch. Die B-Uhr wurde mit "FL 23883" klassifiziert, eine Nummer, die für Navigationsgeräte stand und auf der gegenüberliegenden Seite der Uhrkrone eingestempelt war.

Jede einzelne Uhr musste vor der Auslieferung von einem amtlichen Prüfinstitut überprüft und mit einem Gangzeugnis versehen werden. Alle B-Uhren besitzen eine Unruhstoppvorrichtung, d.h. die Unruh wird bei gezogener Krone angehalten, damit man die Uhr zeitzeichengenau einstellen kann. Nach dem Drücken läuft die Uhr weiter.

Die Uhren wurden über der Montur getragen und hatten einheitlich einen Durchmesser von 55 mm. Zum Tragen der Uhr diente ein doppelt genietetes Befestigungsband.


Fabrikate

Äußerlich unterschieden sich die einzelnen Fabrikate kaum. E gibt die Beobachtungsuhren in den 5 nachfolgenden Bauarten

  • A. Lange & Söhne,   Cal. 48/1

  • International Watch Co. (IWC),   Cal. 52

  • Wempe,   Cal. Thommen 31

  • STOWA (Walter Storz),   Cal. Unitas 2812

  • LACO (Lacher &Co.),   Cal. Durowe D5


LACO-Uhr


STOWA-Uhr


.Zifferblattvariante A - ARISTO Beobachter-Uhr - Bild zum Vergrößern bitte anklicken
Zifferblattvariante B - ARISTO Bomber-Uhr - Bild zum Vergrößern bitte anklicken
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Baumuster und Zifferblattvarianten

Es gibt zwei gebräuchliche Zifferblattvarianten:

  • A    von 1940 bis Januar 1941

  • B    ab Januar 1941

Das Baumuster A hat die klassische Einteilung mit Angabe der Stunden 1 – 11 und ein Dreieck mit 2 Punkten anstelle der 12.  

Das Baumuster B hat eine große Minuteneinteilung 5 - 55 und eine kleine Stundeneinteilung 1 - 12. Anstelle der "60" ist ein Dreieck mit Strich.

Als Gemeinsamkeit hatten alle Uhren Leuchtziffern und Leuchtzeiger mit aktiver Leuchtmasse (Radium) auf mattschwarzem Grund. Sehr markant war die griffige Uhrkrone, aufgrund der Form auch als Zwiebelkrone bezeichnet.

Die Uhrwerke waren sehr präzise gearbeitet in 16 - 22 Steine gelagert, für eine Armbanduhr sehr groß dimensioniert und mit Feinregulierung ausgestattet. Die Werke waren zum großen Teil mit Stoßsicherung ausgestattet.


Glashütter Variante

Eine dritte, sehr seltene Variante stammt aus Glashütte und wurde 1938/39 ebenfalls für die deutsche Luftwaffe hergestellt: Mit Glashütter 3/4-Platinen-Werk, Durchmesser 43 mm. Das Zifferblatt hatte Leuchtmarkierungen mit Minuteneinteilung 5 - 55. Anstelle de "60" ist ein Dreieck mit 2 Punkten. In einen Innenkreis befindet sich eine Gradeinteilung.


Lange-Uhr


ARISTO Navigator-Uhr - Bild zum Vergrößern bitte anklicken

Beispiel für moderne Signatur - hier ARISTO Uhrboden Beobachteruhr - Bild zum Vergrößern bitte anklicken

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B-Uhren heute

Die Beobachtungsuhren sind heute begehrte Sammlerobjekte und erzielen Preise von DM 2.000,-- bis 10.000,-- je nach Modell, Zustand und Erhaltungsgrad. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass zahlreiche Uhrenhersteller heute Replikas bzw. neue B-Uhren im Angebot haben.

Auktionshaus Klöter - Bild zum Vergrößern bitte anklicken

  B-Uhren in der Auktion
Beschreibungen

Quellen:

Armbanduhren, Kahlert, Mühe, Brunner - Callwey Verlag München

Armbanduhren, Gisbert L. Brunner - Wilhelm Heyne Verlag, München

Veröffentlichungen von Konrad Knirim


Für weitere Informationen wende Dich bitte an: Hansjörg Vollmer


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