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Uhren und Uhrmacher vom Mittelrhein   3
© Eugen Denkel und Ian D. Fowler 2003


Ein Streifzug durch ihre Geschichte.   

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Die Uhrmacherfamilie Roetig in Hachenburg

Trotz des Untergangs der Uhrmacherei in Neuwied wurde sie nicht weit weg Bitte zum Vergrößern anklicken - vermutlich auch eine Roetig-Uhr in der kleinen Residenzstadt Hachenburg von dem Kinzing-Mitarbeiter Roetig (1) und seinen Nachkommen noch 150 Jahre weitergeführt. Johann Anton Roetig war neben Bitte zum Vergrößern anklickenHermann Achenbach vielleicht der wichtigste Mitarbeiter der Kinzings, bis er etwa 1780 in seine Heimatstadt Hachenburg zog und sich dort selbständig machte. Fabian erwähnt auch dessen Vater Albert als Uhrmacher, aber es ist nicht klar, auf welche Quellen er diese Annahme stützt. Die einfachen Standuhren, die den Namen Roetig tragen, werden von Fabian um 1765 datiert, als Anton Roetig erst 15 Jahre alt war, aber wie oben erwähnt, könnten diese Uhren ebensogut aus den Jahren 1780 bis 1790 stammen.

Wichtige Hinweise auf die Bedeutung von Roetig liefert 1790 Meusel (2) in seinem „Museum für Künstler und für Kunstliebhaber" und auch Huth 1928 in seinem Buch „Abraham und David Roentgen und ihre Neuwieder Möbelwerkstätte ", wobei zitiert wird, dass Roetig 1782 dem Grafen zu Wied eine Uhr „a la Franklin" für 16 Reichstahler verkaufte. (3) Sein Sohn Wilhelm Roetig war Uhrmacher und Optiker, eine Berufskombination, die im 19. Jh. in einigen Familien geführt wurde. Er schliff selbst seine Linsen, fertigte Fernrohre und Stative, und angeblich hat er auch einBitte zum Vergrößern anklickenBitte zum Vergrößern anklicken Knieharmonium entwickelt, von dem noch ein Torso im Hachenburger Westerwaldmuseum zu sehen ist. 

Als Uhrmacher hat Friedrich Wilhelm Roetig sich verewigt, indem er das Meisterwerk, die „freischwingende Fensterpendeluhr", schuf. Diese Uhr ist noch heute im ursprünglichen Geschäftshaus von Roetig am Alten Markt zu sehen und steht unter Denkmalschutz. Vermutlich ist die im Prager Museum für Technologie befindliche Cercle-Tournant-Uhr auch von ihm. Friedrich Wilhelm's Sohn Emil Roetig war ebenfalls Uhrmacher und beschäftigte sich mit Kleinuhren. Er baute ein extrem flaches Uhrwerk und setzte es in einen Preußischen Thaler ein. Nach einem Artikel von Anton Lübke im Neuwieder Heimatkalender von 1968 stellte Roetig auch Sägeuhren her. Sein Sohn, der letzte Uhrmacher der Familie Roetig, starb 1927 mit 71 Jahren, ohne Nachkommen zu hinterlassen. Einer seiner Lehrlinge gründete ein Uhrmachergeschäft, das sich noch heute im Besitz der Familie in Hachenburg befindet. Es ist anzunehmen, dass sich noch mehrere signierte und unsignierte Uhren aus der Werkstatt der Familie Roetig, im Bereich des Westerwaldes, in Privatbesitz befinden.

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