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 Die Reparatur der Bulle-Clock 2
© Frank Dunkel  2002


Eine Einführung in die Konstruktion und Funktionsweise sowie die Reparatur / Einstellung
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2      Die Reparatur der Bulle-Clock

So einfach, wie die Uhr aussieht und funktioniert, so schwierig und zeitaufwendig ist die Reparatur, abgesehen von der Beseitigung einfacher Fehler und dem Batteriewechsel.

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2.1      Das Räderwerk

So hat das Werkgestell des Räderwerkes viele Rollen als Abstandhalter – und alle sind unterschiedlich! Bild 6 zeigt die Anordnung. Es lohnt sich also, vor dem Zerlegen ein paar Bilder zu machen oder zumindest viele Notizen, damit alles wieder so zusammengeht, wie es auseinander ging. Insbesondere folgendes sollte notiert werden:

Wo sind welche Anstandhalter? Ausmessen! Wie sehen die Schrauben und Muttern aus? Es gibt 4 verschiedene, bei denen es z. T. nicht egal ist, wie herum sie montiert werden.

  • Wie weit ist die Silberfeder gespannt?

  • Wie viel Luft hat die Höhenbegrenzung des Klinkenrades oben?

  • Wie steht die Höhenbegrenzung des Ankers?

  • Wie steht die Isochronismusfeder?

Bei dem hohen Alter der Uhr kann man sich aber leider nicht mehr immer auf die korrekte Einstellung der Teile vor der Reinigung verlassen. Also, Vorsicht! Möglicherweise helfen hier die Bilder.

Bei der Demontage des Räderwerkes aus der Haltevorrichtung sollte man auf die Isochronismusfeder achten. Sie muss vorher (!) ausgehängt werden.

Nach der Reinigung sollten alle Silberteile metallisch blank sein, da hier die Kontaktabgabe erfolgt. Zur Einstellung der Teile siehe Kapitel 3. Beim Zusammenbau müssen Schraubentrieb und Minutenrad so eingestellt werden, dass der Eingriff ein wenig Luft hat, damit sich alles leicht dreht. Dazu gibt es Langlöcher, und dorthin gehört unter anderem die Ansatzschraube.

Beim Einbau des Räderwerkes ins Gestell muss der Silberstift des Pendels immer in die Gabel fassen. Sonst wird das Pendel nach hinten geschoben, und die Pendelfeder zerlegt sich. Die Folge ist eine nette und außergewöhnliche Anfertigung, siehe Kapitel 2.2. Das Räderwerk ist übrigens vom Gestell elektrisch isoliert, damit es keinen Kurzschluss gibt, wenn die Spule des Pendels den Magneten berühren sollte. Dazu sind Kunststoffröllchen auf die Stifte geschoben, auf die dann das Räderwerk gesetzt wird. Dann folgen je eine Kunststoffscheibe, eine Unterlegscheibe und die Befestigungsmutter. Weil die Kunststoffteile nach der langen Zeit z. T. brüchig geworden sind, ist manchmal eine Neuanfertigung unumgänglich.

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2.2      Das Pendel

Das Pendel sollte man möglichst nicht zerlegen oder verbiegen. Es ist schwierig, alles einzustellen, die elektrischen Drähte sind brüchig und friemelig zu befestigen. Die Erbauer haben sich bei dieser Konstruktion wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert. Falls doch alles auseinander muss, sollte man vorher notieren, wie weit die einzelnen Gewinde eingedreht sind. Insbesondere gilt das für die Befestigung der Stahlpendelstange in den Querträger der Spule und für das andere Ende der Stange, die auf die Pendelfederbefestigung gedreht ist. Sonst ist die Einregulierung schwierig, und man muss alles ein paar mal auseinandernehmen, ehe man mit der Reguliermutter in den Einstellbereich kommt.

Zum Ausbau des Pendels sollte man erst den Magneten aus dem Gestell entfernen und dann die Spirale oder die Drahtverbindung am oberen Ende des Pendels lösen. Bild 8

Bild 8 - Bitte zum Vergößern anklicken
Bild 8

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Falls die Pendelfeder defekt ist, reicht es nicht, eine neue aus dem Vorrat zu nehmen, es gäbe einen satten Kurzschluss, wenn das Pendel das Gestell berühren würde. Zur Anfertigung nimmt man am besten die alte Pendelfeder auseinander. Dazu versucht man, die Schrauben zu lösen, welcher die Aluminiumbleche zusammenhalten. Ist das nicht möglich, hilft nur Ausbohren und das Ersetzen der Schrauben. Zwischen den Blechen sind 2 Seidenbänder mit Hilfe zweier Bleidrähte eingeklemmt. Die Bleidrähte hämmert man wieder rund, als Ersatz für die Seidenbändchen hat sich ein Stück Leukosilk (Gewebepflaster weiß) bewährt, dem man mit Lösungsmittel den Klebstoff entfernt. Es werden 2 Streifen geschnitten, gelocht und wieder eingeklemmt. Das neue Material ist stabiler als das alte. Der Abstand der Bleche soll ca. 1,4 mm betragen, siehe Bild 9.

Bild 9 - Bitte zum Vergößern anklicken
Bild 8

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Für weitere Informationen wende Dich bitte an : Frank Dunkel


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