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 Die Reparatur der Bulle-Clock 3
© Frank Dunkel  2002


Eine Einführung in die Konstruktion und Funktionsweise sowie die Reparatur / Einstellung
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3      Einstelldaten

3.1      Das Pendel

  • Der Querträger der Spule muss parallel zum Magneten stehen.

  • Die Biegung der Pendelstange darf, von vorne gesehen, nicht zur Seite stehen, weil dann die Uhr stark hinkt. In Ruhelage soll der Kontaktstift genau in der Senkrechten zur Pendelfeder stehen, nicht zur Seite verschoben.

  • Die Spirale oder Drahtbrücke am oberen Ende des Pendels darf nicht verzogen sein, das Pendel muss frei schwingen.

  • Der Magnet muss in der Mitte durch die Spule gehen.

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3.2      Gabeleingriff und Kontakt

Bild 10 - Bitte zum Vergößern anklicken
Bild 10

  • Der Kontaktstift muss eine leitende Verbindung zur hinteren Pendelstange haben, zur vorderen muss er isoliert sein. Bild 10. Dazu ist vorne ein Isolierstück t um die Stange gelegt. Ein Drahtstück l klemmt den Kontaktstift fest, es geht leicht verloren! a ist eine Stahl- oder Messingplatte, die den Druck von l auf eine größere Fläche verteilt, um Beschädigungen von t zu vermeiden.

  • Der Kontaktstift G muss metallisch rein sein.

  • Der Kontaktstift muss zu ¾ in die Gabel eingreifen, siehe Bild 5 oben. Greift er zu tief ein, prellt die Uhr, weil der Kontakt zu lange geschlossen ist . Ist er zu seicht, reicht die Pendelschwingung nicht.

  • Die Silberfeder, die den Kontakt des Ankers mit dem Werkgestell herstellt, muss sich mit ihrer großen Öse in der Nut des Ankers abrollen, siehe Bild 5 oben, in der Mitte und unten. Dort ist das Abrollen gut zu sehen.

  • Die Silberfeder braucht nur wenig Spannung, in entspannter Stellung reicht sie nur bis zur Ankerzapfenmitte. Sonst ist der Verschleiß zu groß.

  • Die Silberfeder verschleißt gerne an der Berührungsstelle zur Ankerwelle und ist dort z. T. nur hauchdünn. Zur Not muss man sich eine neue Öse biegen.

  • Das Deckplättchen zur Begrenzung der Ankerhöhenluft bekommt 2/10 mm Luft. So kann der Anker seine Höhenluft nicht ganz nutzen, und das Öl bleibt an der Ankerwelle, ohne an die Ankergabel zu gelangen.

  • Der Gabeleingriff bleibt trocken. Kein Öl! Öl ist ein Isolator.

  • Die Lagerung des Ankers bekommt nur wenig Öl, damit es nicht zur Gabel mit dem Kontakt wandern kann.

pfeil_o.gif (59 Byte)

3.3      Das Räderwerk 

  • Die Klinken werden folgendermaßen eingestellt:

Die Ankergabel zeigt nach rechts: Bild 11 oben: Die Klinken sind ½ Zahn voneinander entfernt.
Die Gabel zeigt nach links: Bild 11 unten: Die Klinken sind 2 2/3 Zähne voneinander entfernt.
Ist der Vortrieb zu klein, also zu knapp, drehe man die Rolle A gegen den Uhrzeigersinn zur Gabel, ist er zu groß, im Uhrzeigersinn.

  • Die Klinken sind meistens jahrelang gelaufen und müssen bei Verschleiß wieder vorne plangeschliffen werden. 

Bild 11 - Bitte zum Vergößern anklicken
Bild 11

  • Das Klinkenrad bleibt ohne Öl, die Zapfen zur Lagerung der Klinken können etwas Kleinuhrenöl bekommen.

  • Schneckenrad und Schneckentrieb bekommen etwas Luft, damit der Eingriff nicht klemmt (s. o.).

  • Zapfen und Deckplättchen bekommen etwas Öl, die Schnecke wegen der geringen Belastung nicht.

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3.4      Das Regulieren

  • Das Regulieren erfolgt an der großen Mutter unter der Spule.

  • Die Einstellung der Isochronismusfeder beeinflusst den Gang der Uhr sehr stark. Spannt man sie an, so läuft die Uhr bis zu mehreren Minuten pro Tag vor.

  • Wenn man sich nicht sicher ist, dass die Reguliermöglichkeit der Reguliermutter ausreicht, so dreht man die Mutter bis zum oberen oder unteren Anschlag und prüft den Gang.

  • Eine Umdrehung der Mutter wirkt entweder 1 Minute 40 Sekunden, 2 Minuten oder 3 Minuten pro Tag, je nach Modell der Uhr und Pendellänge. Nur Ausprobieren hilft.

  • Bei bestimmten Pendellängen kann man sogar ein Zeitwaagendiagramm bekommen. Das beschleunigt die Regulierung, aber nicht jede Zeitwaage macht die langsame Pendelschwingung mit. Das Zeitwaagenbild ist durch den Ankereingriff gut, ein Punkt über dem anderen.

  • Der Pendelausschlag sollte reichlich sein. Ist der zu reichlich und es besteht die Gefahr des Prellens, steht der Silberstift des Pendels zu tief in der Gabel. Dadurch ist die Kontaktgabe zu lang. Siehe dazu Abschnitt 3.2

pfeil_o.gif (59 Byte)

3.5      Der Isochronismus

  • Zum Prüfen des Ganges bei verschiedenem Pendelausschlag kann man die Uhr entweder mit 1,5 V oder mit 1 bis 1,1 V speisen.

  • Ist die Uhr bei großem Pendelausschlag zu schnell, ist die Isochronismusfeder zu stark gespannt. Ist sie bei großem Pendelausschlag zu langsam, muss sie mehr angespannt sein.

  • Die Zapfen der Befestigung der Isochronismusfeder in den Rollen bekommen etwas Kleinuhrenöl

  • Unterschiedliche Anspannung der Isochronismusfeder beeinflusst auch den gesamten Gang der Uhr! Siehe unter Abschnitt 3.4.

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3.6      Stromverbrauch und elektrische Daten

  • Die Spule der großen Uhr hat einen Widerstand von ca. 1150 Ohm.

  • Bei 1,5 V und festgehaltenem Pendel fließen 1,3 mA.

  • Bei vollem Pendelausschlag und 1,5 V fließen ca. 60 μA, gemessen mit einem guten Messgerät. Dieses Messgerät sollte analoge Anzeige haben, bei einem digitalen schwanken die Messwerte zwischen 0,4 mA und Null, je nach Kontaktschluss.

  • Eine gute Alkali-Babyzelle dürfte gut 6 Jahre halten, ohne Selbstentladung wären es 9,5 Jahre. Ordentlich!!

  • Plus an Werkgestell, Minus an der Pendelbefestigung.

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Für weitere Informationen wende Dich bitte an : Frank Dunkel


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